Tabula Peutingeriana

Autor: Prof. Dr. Wolfgang Kuhoff

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Um 1505 entdeckte Conrad Celtis möglicherweise in der Bibliothek des Klosters Reichenau die einzige bekannte mittelalterliche Kopie einer römischen Weltkarte des 4. Jahrhunderts. Er schickte sie Konrad Peutinger zur Veröffentlichung, zu der es aber nie kam. Erst Markus Welser publizierte die nunmehr nach Peutinger benannte Karte (Tabula itineraria ex illustri Peutingerorum bibliotheca, 1598). Das lange verschollene Original tauchte 1717 in Leipzig wieder auf und liegt heute in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Die Karte gibt in verzerrter Weise in elf Segmenten die seinerzeit bekannte Welt von Britannien bis Ceylon wieder und verzeichnet neben Meeren, Flüssen und Gebirgen Städte sowie Straßen mit Entfernungsangaben und Raststationen u. a. auch geographische, historische, bildnerische und anekdotische Details. Augsburg ist unter dem Namen Augusta Vindelicum mit der Vignette eines doppeltürmigen Gebäudes verzeichnet (Segment III 1).

Literatur:

Ekkehard Weber, Tabula Peutingeriana, 1976

Ders., Die Tabula Peutingeriana, in: Antike Welt 15 (1984), 2-8

Ders., Zur Datierung der Tabula Peutingeriana, in: Labor omnibus unus. Gerold Walser zum 70. Geburtstag, 1989, 113-117.

Tabula Peutingeriana: Ausschnitt mit Augustum Vindelicum (Augsburg)