Satzger

Alphons, * 8.11.1899 Unterauerbach (bei Mindelheim), † 19.3.1978 Steingaden, katholischer Geistlicher

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 6.8.2009

  • Entstammte einer Bauern- und Handwerkerfamilie. Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg. Seit Oktober 1920 Studium an der Theologischen Hochschule in Dillingen. Priesterweihe 1925. Anschließend zehn Jahre lang als Kaplan an St. Martin in Kaufbeuren, wo er sich besonders in der Jugendarbeit engagierte. 1935 ernannte ihn Bischof Joseph Kumpfmüller zum Jugendseelsorger der Diözese Augsburg. Erzielte als solcher in Auseinandersetzung mit der NS-Jugendarbeit ungewöhnliche Erfolge, weshalb er zahlreiche Gestapomaßnahmen gegen sich hinnehmen musste. Diözesanbeauftragter der Priesteraktionsgemeinschaft „acies ordinata“; 1937/38 zahlreiche Flug- und Informationsschriften gegen die NS-Kirchenpolitik. 1939 Landesverweis aus Bayern, Österreich und den Sudetengau; fand Unterschlupf in der Benediktinerabtei Neresheim. Seit 1940 Divisionspfarrer an der Ostfront; 1941 Eisernes Kreuz I. Klasse (als einziger Kriegspfarrer überhaupt). 1942 nach schwerer Schussverletzung Amputation seines linken Armes. Anschließend bis Kriegsende Aufenthalt in Lazaretten und bis Herbst 1945 in amerikanischer Gefangenschaft. 1946-1978 Wallfahrtspriester und Custos der Wieskirche. 1950 dort Mitbegründer der ersten katholischen Landvolkshochschule in Bayern. 1958 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 1964 Ernennung zum Prälaten. Einer der engagiertesten Priester in Bayern während des Dritten Reiches.

Literatur:

Gerhard Hetzer, Kulturkampf in Augsburg 1933-1945, 1982, 82, 86 f., 91

Christus! - nicht Hitler, 1984, 8, 33 f., 69

Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben 13, 1986, 349-376

Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon 8, 1994, 1413-1416.