Reisinger

Franz, * 14.10.1787 Koblenz, † 20.4.1855 Augsburg, Arzt

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Seit 1792 in Augsburg. Sein Vater war Leibarzt von Fürstbischofs Klemens Wenzeslaus. Gymnasium in Augsburg. Ab 1808 Medizinstudium in Landshut und Göttingen, 1814 Promotion. Weitere Studien in Wien, Paris und London. Ende 1817 wieder in Augsburg, wo er eine Praxis eröffnete. 1819 Extraordinarius für Chirurgie und Augenheilkunde, seit 1822 Ordinarius in Landshut. 1824 wegen inneruniversitärer Querelen Versetzung nach Erlangen als Ordinarius für Geburtshilfe. Diese Stelle trat er nie an, entschuldigte sich mit Krankheit und erbat 1825 seine Entlassung aus dem Staatsdienst. 1826 in den Ruhestand versetzt, zog er sich nach Augsburg zurück, wo er die chirurgische Abteilung des Lokalkrankenhauses übernahm, dessen Direktor er 1831-1855 war. Publikationen zur Chirurgie, Geburtshilfe und Augenheilkunde. Errichtete mehrere Stiftungen für die medizinische Versorgung Bedürftiger. 1850 Ritterkreuz des Ordens vom heiligen Michael, 1852 Ehrenbürger von Augsburg. Setzte die Universität München zur Erbin seines Vermögens von über 300.000 fl ein.
  • Reisingerstraße (Antonsviertel, Amtlicher Stadtplan H, I 10).

Literatur:

Carl von Prantl, Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität 1, 1872, 716, 727

2, 1872, Nr. 274

Allgemeine deutsche Biographie 28, 1889, 128

Anton Werner, Die örtlichen Stiftungen für die Zwecke des Unterrichts und der Wohltätigkeit in der Stadt Augsburg, 1899, 110, 164 f.

Günther Werk, Die Personalbibliographien der Mitglieder des Lehrkörpers der medizinischen und philosophischen Fakultät zu Landshut 1800-1826, Diss. Erlangen 1970, 68-71

Eva Krug, Das Hauptkrankenhaus zu Augsburg, München TU Diss. 1975, 64-69

Die Münchener Polikliniken. Symposium zum 200. Geburtstag von Franz Reisinger, 1989

Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität München 1, 1998, 336 f.