Rantienne

Elisabeth de, † 27.12.1717 Mindelheim, Vorsteherin des Englischen Instituts in Augsburg

Autoren: Edith Findel, Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 3.9.2009

  • Kam 1662 mit Mary Poyntz nach Augsburg. 1667-1678 tätig im Münchner Institut der 'Institut der Englischen Fräulein' (Maria-Ward-Schwestern). 1678-1701 dritte Oberin des Instituts in Augsburg als Nachfolgerin der Catharina Hamilton. Konnte 1680 mit Hilfe von Bischof Johann Christoph von Freyberg einen Stiftungsbrief erwerben, der die Englischen Fräulein zu Personen geistlichen Standes erklärte und den übrigen religiösen Gemeinschaften in Augsburg gleichstellte. Der Aufschwung, den Institut und Mädchenbildungsanstalt nahmen, machte größere Räumlichkeiten erforderlich. Der Erwerb von Grundbesitz aber war an das Bürgerrecht gebunden, das die Mitglieder des Instituts nicht besaßen (Beisitz). Im Juni 1687 tauschte die Familie Ilsung das Wannersche Haus (heute Jesuitengasse 7), die bisherige Bleibe, gegen ein Haus unweit des Kaisheimer Hofs (heute: Frauentorstraße 26), wo das Institut noch im selben Monat 1687 einzog; Umbaugenehmigung nach Streitigkeiten mit dem Magistrat erst 1689. 1690 erhielten die damals 14 Schwestern auf Vermittlung Kaiser Leopolds I. das Bürgerrecht ohne Auflagen und Abgabenzwang. Seit 1701 war Rantienne Vorsteherin des neugegründeten Instituts in Mindelheim, wo sie bis zu ihrem Tod wirkte.

Literatur:

Jakob Leitner, Geschichte der englischen Fräulein und ihrer Institute seit ihrer Gründung bis auf unsere Zeit, 1869, 308 ff., 318

300 Jahre Institut der Allerseligsten Jungfrau Maria, 1962, 14-23

Alfred Juhl, Die Anfänge des Institutum Mariae Virginum Anglicanarum, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 87 (1994), 69-83

Ders., Institutum Mariae Virginum Angelicanarum, 1997, 29, 38, 42 ff., 75, 97 f., 134, 157, 231 f.

Augsburger Frauenlexikon, 2006, 123.