Siebenbrunn

(Stadtbezirk 12)

Autoren: Prof. Dr. Hans Frei, Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 27.7.2009

  • Das Gelände der heute so bezeichneten Ansiedlung südlich des Siebentischwalds war als ’Meringerau’ ursprünglich bayerisch und kam erst 1910 an Augsburg. Die Auwaldlandschaft wurde 1804 zur Kultivierung freigegeben. Um fünf große Grundstücke bewarben sich ein Arzt und vier Kaufleute aus Augsburg. Sie errichteten stattliche Häuser mit den damals modischen Mansardendächern, die der Ansiedlung das Gepräge geben. Die einheitlich französische Dachform führte zu der abwegigen Vermutung, es handle sich um eine Hugenottensiedlung (’Hugenottenhäuser’). Nach Abbruch zweier Anwesen 1981 und im Januar 1995 (ehemaliges Forsthaus) sind noch drei dieser Häuser erhalten. Restliche Grundstücke wurden nach 1804 zur Kultivierung an Kleinbauern abgegeben. So entstand eine obere und eine untere Ansiedlung, deren Häuser und Liegenschaften häufig die Besitzer wechselten. Die östlich gelegene untere musste z. T. 1978 abgerissen werden, da das Gelände zum Trinkwasserschutzgebiet der Stadt gehört. Die Bewohner wurden teilweise ins obere Dorf umgesiedelt. Das 1918 von Otto Holzer erbaute Schulhaus (zweiflügeliger Walmdachbau mit Eingangs- und Vestibültrakt) beherbergt das Waldmuseum Siebenbrunn (Sammlung Franz Sauter; seit 1989) und eine Schule zur individuellen Lernförderung (seit 1996). Der Stadtbezirk 12 mit 1865.59 ha Fläche zählte am 1.1.2006 103 Einwohner.
  • Siebenbrunner Straße (1963, Siebenbrunn, Amtlicher Stadtplan L, M 11-14).

Literatur:

Hans Schneider / Josef Bellot, Hugenottenhäuser in der Meringerau?, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 76 (1982), 162-182

Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 410-413.

Siebenbrunn: Gutshof mit Herrenhaus ("Hugenottenhaus")