Schmid

Joseph, * 1601 (1603?), † 1667 Augsburg, Bader, Barbier, Wundarzt

Autor: Ute Ecker-Offenhäußer

Stand/Quelle/Datum: 13.1.2012

  • Erlernte das Bader- und Barbierhandwerk bei seinem Vater Balthasar Schmid. Nach der Meistergerechtigkeit in städtischen Diensten. Im Sommer 1630 wurde er vom Rat nach Italien entsandt, um dort Johannes Henisius bei der Bekämpfung der Pest zu unterstützen. Im April 1632 Barbier im Pilgerhaus. Im Sommer 1635 Pestchirurg in Kempten und Salzburg, anschließend Feldscher in der kaiserlichen Armee. 1648-1667 Wundarzt im Lazarett. Ende 1641 begann er, seine als Feldscher gemachten Erfahrungen niederzuschreiben. Verfasste insgesamt mindestens zehn medizinisch-chirurgische Fachschriften, deren erste 1644 in Augsburg erschien (‘Examen chirurgicum’). Die meisten davon erlebten mehrere Auflagen; noch im 18. Jahrhundert zählten sie zu den bekanntesten deutschsprachigen Chirurgica.

Literatur:

Ute Ecker-Offenhäußer, 'Pest, Frantzosen, Scharbock'. Krankheitserfahrung und medizinischer Alltag des 17. Jahrhunderts im Spiegel der Werke des Augsburger Wundarztes Joseph Schmid, Magisterarbeit Augsburg 1994

Dies., Joseph Schmid: Handwerkschirurg und Schriftsteller in Augsburg im 17. Jahrhundert, in: Medizin, Gesellschaft und Geschichte 15 (1996), 117-139.