Schäufelin

Hans (Schäufelein, nicht Hans Leonhard), * um 1482/83 Oberrhein (?), † zwischen 11.11.1539 und 13.9.1540 Nördlingen, Maler, Holzschneider, Entwerfer für Glasmalerei

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 25.1.2012

  • Das verwandtschaftliche Verhältnis zu den in Nördlingen und Nürnberg tätigen Kaufmannsfamilien Schäufelin sowie zu den Schäufelin in Augsburg ist ungeklärt. Wahrscheinlich nähere familiäre Beziehungen zu mehreren nach 1500 am Oberrhein und in Südwestdeutschland tätigen Malern. 1503-1507 Geselle in der Werkstatt Dürers. Ging anschließend auf Wanderschaft durch Tirol; Ende 1507 in Meran belegt. Seit etwa 1509 in Augsburg, wo er zunächst in die Werkstatt Hans Holbeins d. Ä. eintrat und um 1514/15 an den autobiographischen Holzschnittserien für Kaiser Maximilian I. (Triumphzug, Theuerdanck, Weiskunig) beteiligt war. 1515 Bürgerrecht in Nördlingen, wo er eine eigene und bald prosperierende Werkstatt unterhielt. Die Reformation setzte dem Maleratelier ein jähes Ende. Seit den 1520er Jahren widmete sich Schäufelin ganz dem Buchholzschnitt und belieferte vor allem Augsburger Drucker mit Illustrationen. Sein malerisches Schaffen umfasst vor allem Gemälde mit religiöser Thematik (meist Altäre oder Teile davon) sowie mehrere bedeutende Bildnisse. Sein Holzschnittwerk wurde bis weit ins 16. Jahrhundert im gesamten deutschsprachigen Raum rezipiert. Selbst Dürer und Altdorfer schöpften aus seinen Vorlagen.

Literatur:

Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler 29, 1935, 557-561

Friedrich Winkler, Die Zeichnungen Hans Süss von Kulmbachs und Hans Leonhard Schäufeleins, 1942

Meister um Albrecht Dürer, 1961

Maria Consuelo Oldenbourg, Die Buchholzschnitte des Hans Schäufelein, 1964

Karl Heinz Schreyl, Hans Schäufelein - das druckgraphische Werk, 2 Bde., 1990

Hans Schäufelein, 1990

Hollstein’s German engravings, etchings and woodcuts 42, 1996, 83-234

43, 1996

44, 1997, 1-96

Christof Metzger, Hans Schäufelin als Maler, 2002

Neue deutsche Biographie 22, 2005, 528-530

Lebensbilder aus dem bayerischen Schwaben 17, 2010, 9-38.