Rotes Tor

(Am Roten Tor 5)

Autor: Dr. Josef Mančal

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Von 1428 bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts gab es zwei Tore mit dieser Bezeichnung, das Wertachbruckertor und das heutige Rote, das urkundlich erstmals am 2.1.1259 erwähnt und möglicherweise nach der Niederlegung der Vorstadt Wagenhals verlegt wurde. Als eines der wichtigsten Außentore sicherte es den Südzugang zur Stadt, durch den der Verkehr nach Italien abgewickelt wurde. 1371 Umbau und Erweiterung um ein Vortor, 1388-1391 Grabenverbreiterung, 1402 Aufschüttung der ersten Wallanlage und Brückenbau. 1428/29 Turmerhöhung und Bemalung durch Jörg Ammann mit roter Farbe, weshalb zu der bisherigen Bezeichnung ’Haunstetter Tor’ nun ’Rotes Tor’ trat. 1538-1546 Um- und Ausbau aufgrund eines Gutachtens Nürnberger Festungsbauingenieure von 1519. 1544-1546 Errichtung einer Mauer, eines neuen Vortors und einer Eckbastei (Roter Torwall); 1622 Abbruch und Errichtung des heutigen Roten Tors durch Elias Holl. 1735 Erneuerung des Grabens und 1743/44 Wiederaufbau des Hornwerks. Die heutige Brücke wurde 1777 durch den Werkmeister Johann Christian Singer gebaut. 1972-1975 auf Initiative der Alt-Augsburg-Gesellschaft renoviert. An der Basteimauer wurde 1952 ein von dem Münchner Kunsthändler Louis Bernheimer 1950 in Venedig erworbener und der Stadt Augsburg geschenkter Renaissancebrunnen (Venezianische Wandbrunnen) aufgestellt; 1975 Abbau wegen konservatorischer Schäden; 1987 von der Steinmetzinnung gestiftete Wiederaufstellung des überwiegend ergänzten Brunnens.
  • Am Roten Tor (1929, Lechviertel, Amtlicher Stadtplan K 9).

Literatur:

Robert Hoffmann, Die Tore und Befestigungen der Stadt Augsburg, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg 13 (1886), 21 ff.

Hermann Kießling / Ulrich Lohrmann, Türme, Tore, Bastionen, 1987, 88-91

Jürgen Bartel / Gertrud Seyboth, Das Augsburger Brunnenbuch, 21977, 46-49

Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 58-60.

Rotes Tor