Hauptkrankenhaus

(Henisiusstraße 1)

Autoren: Franz Schreiber, Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 24.9.2009

  • Das ursprünglich für bis zu 400 Patienten berechnete städtische Krankenhaus wurde nach einem Aufriss durch Georg Gollwitzer (1854) 1856-1859 von Franz Joseph Kollmann auf dem Gelände des Zucht- und Arbeitshauses erbaut, das 1811 in ein Lokalkrankenhaus umgewandelt worden war. Der in neugotischen Formen errichtete Blankziegelbau (sog. Maximilianstil) wurde durch eine Stiftung Johann Georg Henles (100.000 Gulden) von 1852 ermöglicht, die an die Bedingung geknüft war, die Pflege der katholischen Patienten den Barmherzigen Schwestern zu übertragen. 1854 stiftete Ferdinand von Schaezler 10.000 Gulden für den Unterhalt von Diakonissen, die später die Betreuung der protestantischen Patienten übernahmen. Weitere Schenkungen angesehener Bürger folgten. Aufhebung der konfessionellen Trennung erst nach 1945. Ein Aushilfsspital für Infektionskrankheiten, das Baugartenspital (Oberer Baugarten), bestand 1854-1944. 1936 Erweiterungsbauten am Hauptkrankenhaus (zuletzt 750 Betten). Teilzerstörung im Februar 1944. 1946-1951 Wiederherstellung des Gebäudes unter Purifizierung der Fassade. In der Folge weiterer Ausbau mit Schaffung neuer Klinik-Abteilungen. Das seit 1.1.1971 zum Krankenhauszweckverband Augsburg gehörige Hauptkrankenhaus mit zuletzt rund 500 Betten wurde 1982 nach dem Umzug ins Zentralklinikum (Klinikum Augsburg) stillgelegt.

Literatur:

Anton Werner, Die örtlichen Stiftungen für die Zwecke des Unterrichts und der Wohltätigkeit in der Stadt Augsburg, 1899

Eva Krug, Das Hauptkrankenhaus zu Augsburg, München TU Diss. 1975

Astrid Debold-Kritter, Augsburg in frühen Photographien 1860-1914, 1979, 146-149

Architektur des 19. Jahrhunderts in Augsburg, 1979, bes. 99 f.

Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 232

Zwischen Glaspalast und Maximilianeum, 1997, 196 f.

Hauptkrankenhaus