Hamm

Eduard, * 16.10.1879 Passau, † 23.9.1944 Berlin (Selbstmord), Jurist, Politiker

Autoren: Markus Pöhlmann, Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Sohn eines Amtsrichters. 1898 Abitur am Gymnasium bei St. Stephan. Jurastudium in München (Stipendiat des Maximilianeums). Seit 1906 im bayerischen Staatsdienst, ab 1911 im Innenministerium. 1919-1922 bayerischer Staatsminister für Handel, Industrie und Verkehr. 1920 Mitglied des Landtags, 1920-1924 Mitglied des Reichstages für die Deutsche. Demokratische Partei. 1922/23 Staatssekretär in der Reichskanzlei, 1923-1925 Reichswirtschaftsminister. 1925-1932 geschäftsführendes Prä­sidiumsmitglied des Deutschen Industrie- und Handelstages sowie des vorläufigen Reichswirtschaftsrats. 1928 Festrede bei der Jahrhundertfeier der Benediktinerabtei St. Stephan. Im gleichen Jahr Dr. iur. h. c. der Universität Erlangen. Nach der NS-Machtübernahme 1933 in Berlin und München als Rechtsanwalt tätig, Kontakte zu Widerstandskreisen. Nach dem Hitler-Attentat (20.7.) am 3.9.1944 festgenommen, stürzte er sich im Untersuchungsgefängnis Berlin- Lehrter Straße aus dem Fenster.

Literatur:

Neue deutsche Biographie 7, 1966, 586 f.

Bosls bayerische Biographie, Ergänzungsband, 1988, 61

M.d.R., 1994, Nr. 518

Egino Weidenhiller, Stephaner im Widerstand, in: Stephania 66 (1994), 15-18.