Gessel

Leonhard, * um 1400 Griesbach bei Dingolfing, † 9.6.1465 Augsburg, Generalvikar, Domdekan

Autor: Dr. Christoph Roth

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Ab 1431 als Pfarrer in der Diözese Augsburg bezeugt. Zu diesem Zeitpunkt beantragte er päpstlichen Dispens von der Weihe für weitere Studien. 1435-1439 Studium des kanonischen Rechts in Wien, Bologna und Padua (hier gleichzeitig mit Lorenz Blumenau), Abschluss: Lizentiat. 1447/48 Mitglied der juristischen Fakultät in Wien. Hatte schon zuvor ein Kanonikat bei St. Moritz erhalten. 1444-1446 und 1449-1459 Generalvikar von Bischof Peter von Schaumberg. Inhaber zahlreicher, meist an Pfründen geknüpfter Ämter: Propst von Feuchtwangen und Habach, Domkanoniker in Augsburg und Freising, in Augsburg außerdem Domdekan (1459-1465) sowie Offizial und Scholasticus. Verbindungen zum Augsburger Humanistenkreis belegen seine vielfältige Präsenz im Briefwechsel um Hermann Schedel und die Dedikation eines Exemplars der ’Historia de ordine Theutonicorum’ durch den Autor Lorenz Blumenau. Grabplatte und Epitaph von Hans Peurlin d. Ä. im Domkreuzgang.

Literatur:

Hermann Schedels Briefwechsel, 1893, bes. 123-125

Friedrich Zoepfl, Maihinger mittelalterliche Handschriften und Inkunabeln aus dem Besitze von Weltgeistlichen der Diözese Augsburg, in: Archiv für die Geschichte des Hochstifts Augsburg 6 (1929), 754 f.

Karl Kosel, Der Augsburger Domkreuzgang und seine Denkmäler, 1991, Nr. 302, 314

Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon 3, 21981, 19 f.