St. Afra

Autor: Dr. Norbert Hörberg

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Spätestens seit Mitte des 6. Jahrhunderts ist am Grab der Märtyrerin Afra auf dem römischen Gräberfeld im Süden Augsburgs ein christlicher Kult bezeugt. Möglicherweise gab es seit dem 7. Jahrhundert dort eine Klerikergemeinschaft. Es ist nicht erwiesen, dass ihr Vorsteher auch Bischof von Augsburg war. In Gerhards Vita des heiligen Ulrich wird die Gemeinschaft als ’congregatio’, ihre Mitglieder als ’clerici’ samt ’praepositus’ (Propst) bezeichnet. Sie standen in enger Verbindung mit dem Augsburger Bischof. Um 1000 wurde das Stift von Benediktinern übernommen. Die frühesten Quellen der Benediktiner (12. Jahrhundert) sprechen von Klerikern, die beim Afragrab ein kanonisches Leben führten. Vorgänger des Benediktinerklosters St. Ulrich und Afra war also ein Kanonikerstift.

Literatur:

Wilhelm Liebhart, Die Reichsabtei St. Ulrich und Afra zu Augsburg, 1982, 15-21

Norbert Hörberg, Libri sanctae Afrae, 1983, 185-212

Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg 1, 1985, 132, 225, 342 (Nachtrag).