Schönig

Buchdruckerfamilie

Autor: Dr. Hans-Jörg Künast

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1567 erwarb der protestantische Briefmaler, Buchbinder und Buchdrucker Valentin Schönig (* 3.12.1544 Gnodstadt, † vor 30.4.1614 Augsburg) Augsburger Bürgerrecht durch Heirat mit Melchior Kriegsteins Tochter Barbara. 1572/73 übernahm er die Offizin seines Schwiegervaters und kaufte 1581 die Druckerei Philipp Ulharts d. J. hinzu. Weitere Eheschließungen mit Margaretha Haller (1576), Barbara Deg (1602) und Anna Maria Brendler (1606). 1613 übernahm sein Sohn Johann Ulrich (* 1589 Augbsurg, † 1655 Augsburg) die Offizin und heiratete 1614 Anna Brendler, wohl eine Verwandte seiner Stiefmutter. Die Existenz der Offizin war durch den Dreißigjährigen Krieg wiederholt gefährdet. Sein Sohn Johann (* 1616 Augsburg, † 1680 Augsburg) heiratete im Juli 1641 Anna Maria Stürzlin und führte die väterliche Offizin fort. Sein Sohn Johann Jakob (* 1657 Augsburg, † 1694 Augsburg) heiratete 1679 Maria Barbara, die Tochter des Druckers Andreas Erfurt. Der protestantische Drucker publizierte auch katholische Kirchenmusik. Nach seinem frühen Tod führte die Witwe den Betrieb weiter und heiratete 1694 den Druckergesellen Johann Christoph Wagner aus Regensburg, der die Offizin bis 1742 leitete. Johann Jakobs Sohn Johann Matthias (* 1685 Augsburg, † 28.8.1753 Augsburg) richtete eine eigene Druckerei ein. Er heiratete 1709 Dorothea Celbeller aus Geißlingen. 1745 zusammen mit Martin Engelbrecht Pfleger der Kinder des Briefmalers Albrecht Schmid. Heiratete 1747 in zweiter Ehe die Metzgerwitwe Euphrosina Braun. Durch die Eheschließung seiner Witwe mit Christian Deckart aus Erfurt ging die Offizin 1753 in dessen Hände über (aktiv 1757 bis um 1800).

Literatur:

Theodor Wohnhaas, Die Schönig, eine Augsburger Druckerfamilie, in: Archiv für Geschichte des Buchwesens 5 (1964), 1473-1484

Josef Benzing, Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet, 21982, 20-24

Augsburger Buchdruck und Verlagswesen, 1997.