Plärrer

Autor: Helga Hoffmann

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Der zweimal im Jahr, jeweils zu Ostern und im August und September, stattfindende Plärrer ist das größte Volksfest in Bayerisch-Schwaben. 1878 wurde der der Dult angegliederte Schaustellerbetrieb aus dem Stadtzentrum an die Peripherie auf den Kleinen Exerzierplatz verlegt. Der Plärrer ist ein reiner Vergnügungspark, auf dem keine Verkaufsbuden zugelassen sind. 1880 taucht in der Neuen Augsburger Zeitung erstmals der Name 'Plärrer' (von 'plärren') auf, der schnell in den Sprachgebrauch einging und seit 1976 offizieller Name ist. Um 1900 waren Panoramen, Panoptiken, Puppentheater, Phonographen und die ersten Produkte der Filmindustrie die Attraktionen. Der Ausschank von Alkohol war verboten, bis 1905 die erste Weinbude zugelassen wurde; 1930 wurde das erste Bierzelt aufgestellt. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wurden Plärrer und Dult immer zeitgleich veranstaltet; als die Schausteller wegen terminlicher Kollision mit dem Oktoberfest eine zeitliche Entzerrung forderten, wurde der Herbst-Plärrer vorverlegt. Feststehende Einrichtungen sind der Festumzug, der spendenfinanzierte Alten- und Familiennachmittag (ermäßigte Preise), der Tag der Betriebe und Vereine, der katholische Festgottesdienst im Bierzelt und das Feuerwerk.

Literatur:

Amtsblatt der Stadt Augsburg 1978 Nr. 11

Jürgen Bartel, Augsburg-Lexikon, 1978, 69 f.