Waagen

Autor: Petra Ostenrieder

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Die bischöfliche Fronwaage befand sich am Weinmarkt (Maximilianstraße Lit. A 21). Das Stadtrecht von 1276 verlangte von den Bürgern, ’Kaufschatz’ über 25 Pfund auf der ’vronewage’ abwiegen zu lassen. Stetten berichtet von Streitigkeiten über die Gebühren. Die Waage, neben dem Zoll bischöfliches. Recht geblieben, wurde im 15. Jahrhundert als Lehen oder Leibgeding an Bürger vergeben. So erwarb 1447 Peter Egen Münze und Waage für sich und seine Söhne. 1647 Errichtung eines Neubaus, nachdem der Versuch des Bischofs gescheitert war, das reparaturbedürftige Haus gegen ein anderes einzutauschen. Um 1806 wurde die Stadtwaage aufgelöst und mit dem Hallamt vereinigt. Die städtische Heuwaage befand sich im Haus Lit. F 269 (Auf dem Kreuz 40). Sie wurde 1839 erneuert. Eine mechanische Brückenwaage, auf die das ganze Fuhrwerk gefahren werden konnte, ersetzte die alte Kettenwaage; Abbruch nach dem Zweiten Weltkrieg.
  • Waaggässchen (Historische Bezeichnung, Lechviertel, Amtlicher Stadtplan K 9), nach der im Haus Lit. A 21 befindlichen Stadtwaage.

Literatur:

Paul von Stetten, Geschichte der Hl. Röm. Reichs Freyen Stadt Augspurg 1, 1743, 765, 2, 1758, 533 f.

Ders., Beschreibung der Reichsstadt Augsburg, 1788, 110

Haid, 112

J. C. Wirth, Augsburg - wie es ist, 1846, 106

Das Stadtbuch von Augsburg insbesondere das Stadtrecht vom Jahre 1276, 1872, 38 f.

Anton Werner, Augsburger Häusergeschichte, 1916 (masch.), 135

Rolf Kießling, Bürgerliche Gesellschaft und Kirche in Augsburg im Spätmittelalter, 1971, 69, 353.