Schürer

Oskar, * 22.10.1892 Augsburg, † 29.4. 1949 Heidelberg, Kunsthistoriker, Lyriker

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 5.5.2010

  • Sohn des Prokuristen und seit 1916 Direktors der Nähfadenfabrik Schürer, Friedrich Schürer. Besuch des kgl. Realgymnasiums (Peutinger-Gymnasium); Abitur 1911. 1912-1914 Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in München, Berlin und Marburg. Im Ersten Weltkrieg Führer einer Flakbatterie. 1917-1921 Veröffentlichung poetischer Texte in expressionistischen Zss. und Anthologien sowie drei Gedichtbände (’Kleine Lieder’, ’Drohender Frühling’, ’Versöhnung’). Nach dem Krieg setzte er sein Studium in München, Freiburg und Marburg fort, wo er 1920 promovierte. 1922/23 Kunstkritiker in Dresden und Lehrer an der lebensreformerischen Neuen Schule in Hellerau. 1924-1932 Kunstkritiker in Prag. Forschungen und Grabungen auf der Burg in Eger (Cheb). Reisen nach Frankreich, Italien, Ungarn, Polen und die Slowakei. 1932 Habilitation in Halle über die Pfalz von Eger. Bis 1937 mehrere Reisen in die Slowakei zur Dokumentation deutscher Kunst in der Zips. 1937 Privatdozent an der Universität München, wo er 1939 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. 1939-1941 erneuter Kriegsdienst. Seit 1942 Ordinarius für Kunstgeschichte an der TH Darmstadt. Buchveröffentlichungen u. a. über Eger, Prag, Augsburg, Elias Holl und Michael Pacher. Begraben auf dem Protestantischen Friedhof in Augsburg.

Literatur:

Hans Reuther, Zum Tode Oskar Schürers, in: Zeitschrift für Kunst 3 (1949), 214

Ders., Oskar Schürer, in: Das Münster 3 (1950), 61

Hans-Georg Gadamer, Gedächtnisrede auf Oskar Schürer, 1952

Martin Klewitz, Oskar Schürer, in: Aschaffenburger Jahrbuch für Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebiets 1952, 275-277

Wilfried Brosche, Oskar Schürer, in: Bohemia 10 (1969), 430-445

Oskar Schürer, Das dichterische Werk, 1997

Metzler Kunsthistoriker-Lexikon, 1999, 375-378

Christian Fuhrmeister, Optionen, Kompromisse und Karrieren : Überlegungen zu den Münchener Privatdozenten Hans Gerhard Evers, Harald Keller und Oskar Schürer, in: Kunstgeschichte im Nationalsozialismus, 2005, 219-242.