Hausmaler

Autor: Dr. Hannelore Müller

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Augsburg war im 18. Jahrhundert berühmt für seine Hausmaler, die in eigenen Werkstätten keramische Produkte fremder Manufakturen dekorierten. Fayencen kamen vor allem aus dem schwäbisch-fränkischen Raum, unbemaltes Porzellan wurde aus Meißen bezogen. Der Höhepunkt der künstlerischen Entwicklung lag in den 1730er Jahren. Er ist eng verbunden mit den Namen Seutter und Aufenwerth. Bartholomäus Seutter erhielt 1726 das erste Ratsprivileg zur Bemalung von Geschirr mit Gold und Silber. Abraham Seutter werden vor allem goldradierte Chinoiserien auf Meißner Porzellan zugewiesen. Von Johann Aufenwerth (1662-1728) und seinen Töchtern Anna Elisabeth Wald und Sabina Hosenestel stammen bunte Blumenarrangements, Genreszenen und Wappendekore. Die Vermittlung der Aufträge dürfte häufig über Goldschmiede erfolgt sein, da diesen die Fassung der bemalten Objekte anvertraut war.

Literatur:

Siegfried Ducret, Augsburger Hausmalerei, in: Keramos 37 (1967), 3-62

Ders., Meißener Porzellan, bemalt in Augsburg, 21972 (dazu: Hannelore Müller, Rezension, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 68, 1974, 226 f.)