Forster

Karl Ludwig, * 10.2.1788 Nürnberg, † 13.10.1877 Augsburg, Kattunfabrikant

Autor: Thomas Reich

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Offiziell ältester Sohn des Nürnberger Kaufmanns Georg Paul Forster (1747-1808); als Vater kommt aber auch Friedrich Wilhelm Graf von Pappenheim (1737-1822) in Betracht. Seine Mutter, Marie Friederike (1758-1806), war die Schwester des Kattunfabrikanten Johann Michael Schöppler, dessen Firma (Schöppler & Hartmann) Forster 1807 übernahm. Seit 1808 mit Friederike Henriette Hartmann (1788-1825) verheiratet, ehelichte er nach deren Tod Louise von Eichthal († 1865), die Tochter des Bankiers Arnold von Eichthal. Bereits 1819 stand Forster an der Spitze der Augsburger Kattunfabrikanten. Neben anderen Ämtern Vorsitzender des Augsburger Handelsstandes (Stubenmeister seit mindestens 1841) und der Industrie- und Handelskammer: 1843-1854 stellvertretender, 1855/56 1. Vorsitzender. Unterstützte den deutschen Handels- und Gewerbeverein und trat für die Gründung des Deutschen Zollvereins und den Eisenbahnbau ein. Zahlreiche öffentliche Ehrungen. Sein Haus war ein gesellschaftlicher Mittelpunkt in Augsburg. 1837 nahm er den Bruder Ernst (1799-1854) und seine beiden Söhne Julius (1809-1866) und Moritz (1810-1879) als Gesellschafter in die Firma. 60 Jahre lang blieb der 1865 erblindete Forster die dominierende Gestalt des Unternehmens. Drei Jahre nach seinem Tod wurde die Firma an eine AG unter Leitung des Bankhauses Paul von Stetten verkauft (Neue Augsburger Kattunfabrik).
  • Forsterstraße (1879, Am Schäfflerbach, Amtlicher Stadtplan K 9), benannt nach der Familie Forster.

Literatur:

Anton Werner, Die örtlichen Stiftungen für die Zwecke des Unterrichts und der Wohltätigkeit in der Stadt Augsburg, 1899, 138 f.

Bosls bayerische Biographie, 1983, 212

Peter Fassl, Karl Ludwig Forster, in: Unternehmer - Arbeitnehmer. Lebensbilder aus der Frühzeit der Industrialisierung in Bayern, 21987, 177-185

Bernhatd Kretzer / Robert Wittmann, Zwei Häuser, viele Geschichten, eine Stadt, in: Augsburger volkskundliche Nachrichten 2 (1996), 26-55

Zwischen Glaspalast und Maximilianeum, 1997, 325-327.