Öglin

Erhard (Ocellus), * Reutlingen, † Ende 1520 Augsburg, Buchdrucker

Autor: Dr. Hans-Jörg Künast

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1488 an der Universität Tübingen immatrikuliert. Seit spätestens 1491 in Basel, wo er als Druckergeselle arbeitete und das Bürgerrecht erwarb. Kam 1502 mit Johann Otmar nach Augsburg und richtete mit diesem eine Offizin ein. Arbeitete 1508 mit Jörg Nadler zusammen. Kaiser Maximilian I. ernannte ihn neben Schönsperger d. Ä. zum kaiserlichen Buchdrucker. Besaß als erster Augsburger Drucker hebräische Typen und druckte als erster nördlich der Alpen Mensuralnoten mit beweglichen Lettern. Publizierte anfangs zu gleichen Teilen humanistisches und volkstümliches Schrifttum, verlegte sich mit Beginn der Reformation jedoch ganz auf die Flugschriftenproduktion. 1521/22 wurde die Druckerei von seiner Witwe weitergeführt, ehe sie 1523 von Philipp Ulhart d. Ä. erworben wurde. Rund 170 Drucke sind bekannt.
  • Öglinstraße (Am Schäfflerbach, Amtlicher Stadtplan K 9).

Literatur:

Josef Benzing, Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet, 21982, 14

Hans-Jörg Künast, Entwicklungslinien des Augsburger Buchdrucks von 1468 bis zum Augsburger Religionsfrieden von 1555, in: Augsburg in der Frühen Neuzeit, 1994, 237 f.

Ders., „Getruckt zu Augspurg“. Buchdruck und Buchhandel in Augsburg zwischen 1468 und 1555, 1997

Augsburger Buchdruck und Verlagswesen, 1997.