Wagenhals

Autor: Dr. Wolfram Baer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Ehemalige Vorstadt vor dem Schwibbogen- und dem Roten Tor an der Südostecke der Stadt. Der Name taucht erstmals im Baumeisterbuch von 1322 auf und rührt möglicherweise von dem Galgen her, der bis 1364 im Bereich der heutigen Haunstetter Straße stand (’Wag den Hals’, ’Waghals’). Während in den Chroniken die gesamte Vorstadt Auf dem Gries (Ebene zwischen Lechufer und Stadt) Wagenhals genannt wird, unterscheiden die Steuer- und Baumeisterbücher zwischen den Siedlungsbereichen Haunstetter (Wagenhals) und Friedberger Straße (’Auf dem Gries’). Mitte des 14. Jahrhunderts umfasste die gesamte Vorstadt rund 340 Häuser und knapp 540 Steuerpflichtige. Bedeutendste Einrichtung der Wagenhals-Vorstadt war das Heilig-Geist-Spital. Ab 1376 (nach den Chroniken schon 1364) wurde die Vorstadt aus Gründen der Stadtbefestigung abgebrochen, das Spital in die Stadt verlegt; außerhalb des Mauerrings lag nur der Spitalhof (bis 1540).
  • Wagenhalsstraße (Am Schäfflerbach, Amtlicher Stadtplan K 9).

Literatur:

R. Hoffmann, Die Augsburger Vorstadt, der Wagenhals genannt, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 9 (1882), 177-192

Detlev Schröder, Stadt Augsburg, 1975, 55, 124 f., 141, 164 f.

Reinhard H. Seitz, Zur Topographie der älteren Judengemeinden in Augsburg und Lauingen, in: Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben, 1994, bes. 22 f.