Stadtarchiv

(Fuggerstraße 12)

Autor: Dr. Wolfram Baer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Die Anfänge systematischer Sammlung und Erfassung städtischer Urkunden und anderer Dokumente liegen im Dunkeln. Konrad Peutinger, dem als Stadtschreiber auch die Aufsicht des städtischen Archivs oblag, bemühte sich erstmals um eine planmäßige Sichtung und Ergänzung der Bestände; nach 1541 erhielt Clemens Jäger den Auftrag, die ’zu oberst im Rathaus unter den Dächern’ befindlichen Archivalien zu sichten und zu verzeichnen. Nach 1648 entstand aufgrund paritätischer Besetzung (Parität) auch des Registraturwesens neben dem gemeinsam verwalteten Gesamtarchiv das Evangelische und das Katholische Wesensarchiv. Die wichtigsten Archivalien (Privilegien, Verträge etc.) wurden nun getrennt von den übrigen Beständen im ’Geheimen Archiv’ aufbewahrt, das sich im ’Stadtpfleger-Gewölbe’ des Rathauses befand, während die sonstigen Bestände bis zum Ende der Reichsstadt (1806) auf verschiedene Räumlichkeiten verteilt blieben; einer der letzten Archivare der Reichsstadtzeit war Paul von Stetten. Nach 1806 schwand das Interesse an der Stadtgeschichte, man räumte dem Archiv nur mehr begrenzten Raum ein (Rathaustürme). Die Verhältnisse besserten sich erst, als Frieda Forster, Tochter des Fabrikanten Ludwig Sander, das elterliche Wohnhaus (Fuggerstraße 12) an die Stadt vermietete. 1885 Einzug in das neue Gebäude, das 1902 in städtisches Eigentum überging. Das Stadtarchiv verfügt, obwohl es beim Übergang der Stadt an Bayern einen Großteil seiner historischen Bestände abgeben musste, anders als andere reichsstädtische Archive, über umfangreiche, für die stadt- und regionalgeschichtliche Forschung unentbehrliche Bestände (Steuerbücher, Stadtrechnungen, Einnehmer- und Ratsbücher etc.). Der Gesamtbestand an Archivalien umfasst derzeit gut 9500 laufende Meter, die Amtsbücherei zählt rund 13.000 Bände. Das Stadtarchiv gibt die ’Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg’ heraus.

Literatur:

Helene Burger, Das evangelische Wesensarchiv in Augsburg, 1941

Wolfram Baer, Das Stadtarchiv Augsburg, in: Der Archivar 46 (1993), 402-405.


Literaturhinweise des Wißner-Verlags:

Leopold Mozart – Sinfonia in G, Sinfonia in D - Mit einem biographischen Abriß von Josef Mancal: Roland Biener (Hrsg.)

Trümmer, Jeeps und leere Mägen - Chronik der Stadt Augsburg 1945-48: Stadtarchiv Augsburg

Aus 650 Jahren - Ausgewählte Dokumente des Stadtarchivs Augsburg: Michael Cramer-Fürtig (Hrsg.)