Schwäbischer Städtebund

Autoren: Dr. Wolfram Baer, Dr. Claudia Kalesse

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Ein erster Zusammenschluss der schwäbischen Städte erfolgte 1347. Ihm gingen zwei kurze Landfrieden voraus, die Ludwig IV. (’der Bayer’) nach seiner Rückkehr aus Italien 1330 und 1333 errichtet hatte, ergänzt durch ein Bündnis, das er für sich, seine Söhne und sein Land geschlossen hatte. Mit dem Tod des Kaisers 1347 war das Bündnis beendet, daher verbanden sich die ober- und niederschwäbischen Städte zu einer eigenen Vereinigung, die bis 1350 währte. Nach der Aufhebung des Landfriedens durch Karl IV. 1374 verbündeten sich am 4.7.1376 14 oberschwäbische Reichsstädte zu einer zunächst bis 1380 befristeten Vereinigung. Von Ulm gestiftet und geleitet, bezweckte der Schwäbische Städtebund die gegenseitige Hilfeleistung aller Bundesglieder vor allem gegen kaiserliche Verpfändung an Landesfürsten. Er richtete sich außer gegen die Reichsfürsten vor allem gegen Kaiser Karl IV. und dessen Praktiken bei der Wahl seines Sohnes Wenzel zum deutschen König. Augsburg trat 1379 dem Bund bei, als es keine Vergeltungsaktionen von Bayern zu erwarten hatte. Die Niederlage der Truppen des Schwäbischen Städtebunds 1388 in Döffingen/Stuttgart gegen Fürsten und Herren leitete seinen Niedergang ein. König Wenzel erreichte am 5.5.1389 in einem allgemeinen Landfrieden die Auflösung aller städtischen Bündnisse. Auch in der Folgezeit schlossen sich schwäbische Städte zu Bündnissen zusammen, so gründeten u. a. Adel und Städte Schwabens 1488 einen Bund gegen das nach Westen gerichtete Vordringen Herzog Ludwigs von Bayern.

Literatur:

Karl Schnith, Reichsgewalt, Schwäbischer Städtebund, Augsburg, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 74 (1980), 104-119

Ders., Die Reichsstadt Augsburg im Spätmittelalter, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 153-165.