Scharbock

(Skorbut)

Autor: Ute Ecker-Offenhäußer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Die seit dem Mittelalter als Scharbock bezeichnete Vitaminmangelkrankheit trat bei anhaltendem Fehlen von Vitamin C auf. Nach zwei bis vier Monaten zeigten die Erkrankten Zahnfleischbluten, eine Lockerung der Zähne und Schwäche. Scharbock galt als eine Seuche, bei der die Ansteckung u. a. durch die Verwendung von infiziertem Geschirr erfolgte. Während des Dreißigjährigen Krieges war diese Krankheit aufgrund der schlechten Nahrungsmittelversorgung sowohl in der Stadt als auch im Umland von Augsburg weit verbreitet, so dass der Rat gezwungen war, ein Lazarett zu eröffnen, um die medizinische Versorgung der zahlreichen Kranken zu gewährleisten. Die Behandlung erfolgte mit Kräutern, u. a. dem sogenannten Scharbockskraut, einer in Europa und dem Orient verbreiteten Hahnenfußart, dessen Heilwirkung seit der Renaissance bekannt war.

Literatur:

Joseph Schmid, Bericht von denen drey [...] ansteckenden Seucht als die Pest, Frantzosen und der Scharbock [...], 1667.