Hertfelder

Bernhard, * 1587 Hettingen, † 1664 Augsburg, Abt von St. Ulrich und Afra 1635-1664

Autor: Prof. Dr. Wilhelm Liebhart

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1604 Eintritt ins Benediktinerkloster St. Ulrich und Afra, 1606-1609 Studium in Dillingen und Rom. Dort 1612 Priesterweihe. Seit 1615 Prior von St. Ulrich und Afra. 1632, nach dem Tod von Abt Johann Merk, Administrator des Klosters. Bewies im Dreißigjährigen Krieg Beständigkeit und Stärke, was ihn und den Konvent 1633 dem Verdacht aussetzte, mit den Schweden zu paktieren. Betreute 1632-1635 die Klöster St. Katharina, St. Ursula und Maria Stern und vikarierte die katholischen Stadtpfarreien. Nach Übergabe der Stadt an den Kaiser 1635 Wahl zum Abt. 1643/44 beendete er den langen Konflikt mit dem Bischof um Exemtion, Reichsunmittelbarkeit und Landeshoheit über Haunstetten; seitdem war das Kloster unangefochten Reichsabtei bzw. Reichsstift. 1654 kaiserlicher Rat. Erwerb der adeligen Hofmark Dasing (1644) und des ehemaligen Klosters Unterliezheim (1655). Reformierte die Klö­ster Neresheim, Thierhaupten und Fultenbach und förderte die Benediktiner-Universität Salzburg. Nach Jakob Köplin bedeutendster neuzeitlicher Abt von St. Ulrich und Afra. Verfasste eine zuverlässige Münster-Monographie (Basilica SS. Udalrici et Afrae, 1627).

Literatur:

Placidus Braun, Geschichte der Kirche und des Stiftes der Heiligen Ulrich und Afra in Augsburg, 1817, 326-337

Wilhelm Liebhart, Die Reichsabtei St. Ulrich und Afra zu Augsburg, 1982, 212-223

Vita Sancti Udalrici, 1993, 65-70.

Bernhard Hertfelder