Ausgestorbene und bedrohte Tierarten

Autor: Dr. Michael Achtelig

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Nachdem bereits in früheren Jahrhunderten im Raum Augsburg Ur, Elch, Bär, Luchs und Wolf ausgerottet worden waren, hat der rücksichtslose Umgang mit der Natur unter dem Deckmantel wirtschaftlicher Zwänge besonders seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch zum Verschwinden vieler anderer Tierarten beigetragen. Dazu zählen allein bei den Wirbeltieren die Säuger Wasser- und Mopsfledermaus, Zwergspitzmaus, Hausratte, Hamster, Fischotter (1880/84 in Schwaben 620mal erlegt) und Wildkatze (zuletzt am 4.12.1859 bei Lechhausen erlegt). Der Biber (zuletzt 1847 bei Gersthofen) versucht zur Zeit eine Rückkehr an den Lech, mit Anfangserfolgen im Bereich der Lechmündung.

    An Vögeln sind ausgestorben: Weißstorch (früher Brutvogel in der Innenstadt), Tüpfelsumpfhuhn, Wasserralle, Wachtelkönig (früher in Augsburg gemein), Bekassine, Brachvogel und Sumpfohreule (alle drei bis zum Bau des Flughafens bei Lechhausen nachweisbar), Triel, Rotschenkel, Lachseeschwalbe (berühmte Brutkolonie auf den Lechkiesbänken), Birk- und Haselhuhn (beide im 18. Jahrhundert), Turteltaube, Uhu (bei Siebenbrunn), Ziegenmelker (häufiger Nachtvogel in der Innenstadt), Wiedehopf, Heidelerche, Schwarz- und Blaukehlchen, Raub-, Rotkopf- und Schwarzstirnwürger sowie Rohrammer. Nicht mehr Brutvögel in Augsburg, aber noch in der Region sind Flußseeschwalbe (ihre Brutversuche werden regelmäßig gestört), Rotmilan, Wespenbussard, Wendehals, Flussuferläufer, Wachtel.

    Zu den ausgerotteten Amphibien zählen Kammolch, Knoblauchkröte, Moorfrosch und die einst überall häufige Gelbbauchunke. Die Wechselkröte hat in Augsburg nur noch einen Laichplatz. Von den früher heimischen 30 Fischarten sind ausgestorben Streber, Zingel, Hasel, Frauennerfling, Rapfen, vielleicht auch Schneider, Nase, Karausche, Schlammpeizker und Steinbeißer. Noch wesentlich länger ist die Liste der ausgestorbenen wirbellosen Tiere, die mit dem einst für Augsburg typischen Schmetterling Augsburger Bär beginnen müsste.

Literatur: