Bürgerstadt

Autor: Dr. Wolfram Baer

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Außerhalb der Stadtbefestigung zwischen Dom und St. Ulrich und Afra entstanden nach 1000 die Stifte St. Moritz (1021) und St. Peter am Perlach (1067) als Zentrum der Bürgerstadt. Die hochmittelalterliche Bürgerstadt reichte vom Frauentor bis zum Roten Tor, wobei zunächst der Raum zwischen Domburg und St. Moritz mit einer bis ins frühe Mittelalter zurückreichenden Marktsiedlung um den Perlach besiedelt wurde. Während diese Siedlung einen gewachsenen Eindruck vermittelt, ist die Stadt südlich davon planmäßiger angelegt. Im westlichen Teil der Bürgerstadt an der heutigen Maximilian- und Karolinenstraße hatten sich die Kaufleute niedergelassen. Die Handwerker bewohnten den Osten der Siedlung an den zu Gewerbezwecken abgeleiteten Lechkanälen. Eine Ansiedlung nördlich der Domburg, auf dem Boden der alten Römerstadt, entstand im 12. Jahrhundert im Bereich der neu gegründeten Pfarreien St. Georg und St. Stephan. Die im Lauf des 13. Jahrhunderts entstandene Jakobervorstadt wurde Mitte des 14. Jahrhunderts in die Stadtbefestigung einbezogen.

Literatur:

E. Herzog, Werden und Form der mittelalterlichen Stadt, in: Augusta 955-1955, 1955, 83-105

Detlev Schröder, Stadt Augsburg, 1975

Wolfram Baer, Der Weg zur königlichen Bürgerstadt 1156-1276, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 135-140.