Bündnisse

Autor: Redaktion

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Als reichsfreie Stadt konnte Augsburg seine Außenbeziehungen bis zu einem gewissen Grad selbstständig gestalten. Vor allem auf dem Höhepunkt seiner politischen und wirtschaftlichen Macht im ausgehenden 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war Augsburg ein begehrter Bündnispartner. Die Außenpolitik des Rates zielte im wesentlichen darauf ab, die Position Augsburgs innerhalb des Reichs zu stärken und die bayerischen Expansionstendenzen nach Schwaben abzuwehren. Dabei kam den Bündnissen mit anderen Reichsstädten eine besondere Rolle zu. 1379 schloß sich Augsburg dem Schwäbischen Städtebund an, 1526 entstand im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung um die Einführung der Reformation ein Sonderbündnis mit Ulm und Nürnberg. Der Friedenswahrung in Oberdeutschland sollte der 1488 gegründete Schwäbische Bund dienen, dem Augsburg mit Ausnahme der Jahre 1496-1499 bis zu seiner Auflösung 1533/34 angehörte.

    Mit dem Beitritt zum Schmalkaldischen Bund (Schmalkaldischer Krieg ebenfalls angehörte. Im 17. und 18. Ja) 1536 suchte Augsburg politische und militärische Rückendeckung bei den evangelischen Reichsständen. Dem Ausgleich zwischen den konfessionellen Parteien und der Kooperation mit Habsburg sollte der 1556 von Bayern gegründete Landsberger Bund dienen, dem Augsburghrhundert war die Augsburger Außenpolitik bei allen militärischen Konflikten um Neutralität bemüht: Bei Ausbruch des 30-jährigen Krieges trat die Stadt weder der protestantischen Union noch der katholischen Liga bei. Lediglich ein Defensivbündnis mit dem bayerischen Herzog wurde abgeschlossen. Nach 1650 suchte Augsburg, nurmehr ein schwacher Reichsstand ohne militärische Bedeutung, seinen Rückhalt beim Kaiser und verzichtete auf städtebündische Machtpolitik.

Literatur:

Heinrich Lutz, Augsburg und seine politische Umwelt 1490-1555, in: Geschichte der Stadt Augsburg von der Römerzeit bis zur Gegenwart, 21985, 413-433

Winfried Schulze, Augsburg 1555-1648, in: ebd., 433-447

Maximilian Lanzinner, Der Landsberger Bund, in: Alternativen zur Reichsverfassung in der Frühen Neuzeit, 1995, 81-112

Horst Carl, Der Schwäbische Bund und das Reich, in: ebd., 43-63.