Blarer

Ambrosius, * 4.4.1492 Konstanz, † 6.12.1564 Winterthur, evangelischer Prediger, Reformator

Autor: Christian Schwab

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1505 Studium der alten Sprachen in Tübingen. 1515 Eintritt ins Benediktinerkloster Alpirsbach. 1522 Rückkehr nach Konstanz; ab 1525 dort Prediger und Reformator. 1528-1533 in Memmingen, Thurgau, Ulm, Geislingen, Eßlingen, Isny und Lindau. Seit 1534 mit Erhard Schnepff Durchführung der Reformation in Württemberg. 27.6. bis 6.12.1539 Prediger in Augsburg, danach bis 1548 wieder in Konstanz. Ab 1551 Pfarrer in Biel, Leutmerken und zuletzt in Winterthur. Erhielt schon im 16. Jahrhundert den Beinamen ’Apostel Schwabens’, obwohl sich die von ihm vertretene und von Martin Bucer geprägte oberdeutsche Reformation in Württemberg nicht gegen das Luthertum durchsetzen konnte. In Augsburg Freundschaft mit Bonifatius Wohlfahrt; sein Eintreten für die Armen und gegen die Laster des Überflusses brachte ihm hier zunächst viele Anhänger ein (weite Verbreitung der sogenannten Blarer-Medaillen), aus politischen wie theologischen Gründen (Abendmahlfrage, Forderung nach Einführung einer strengen Zuchtordnung) distanzierte sich der Rat jedoch bald von ihm. Dichter von Kirchenliedern (davon 25 erhalten), die teilweise bis heute im Gebrauch sind.

Literatur:

Friedrich Roth, Augsburgs Reformationsgeschichte 2, 1904, 435 f., 440-451

Friedrich Hindenlang, Konstanzer Reformatoren und ihre Kirchenlieder, 1936, 11-18, 29-41

Neue deutsche Biographie 2, 1955, 287 f.

Die Religion in Geschichte und Gegenwart 1, 31957, 1318

Der Konstanzer Reformator Ambrosius Blarer, 1964

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 1, 1975, 612 f.

Theologische Realenzyklopädie 6, 1980, 711-715

Lexikon für Theologie und Kirche, 3 2, 1994, 517.

Ambrosius Blarer