Bader

Augustin, * Augsburg, † 1530 Stuttgart, Kürschner, Täufer

Autoren: Wolfgang Wallenta, Redaktion

Stand/Quelle/Datum: 22.11.2011

  • Sein Vater erhielt 1493 das Augsburger Bürgerrecht. 1516 erste Nennung in Augsburger Quellen. Einer der bizarrsten Vertreter der Täufer. Nach seiner Wiedertaufe 1526 in Augsburg hier und in Kaufbeuren als Organisator der Täuferbewegung tätig. Im Zusammenhang mit der ’Märtyrersynode’ im September 1527 in Augsburg gefangengesetzt und nach Widerruf im Oktober 1527 wieder freigelassen. Ab 1528 religiöser Größenwahn, hielt seinen kleinen Sohn für den Messias, sammelte einen ’Kronschatz’, bestehend aus Schwert, Kette, Krone, Dolch und Szepter. Seine Ideen entsprechen in vielem denen des späteren Täuferreichs in Münster. Nach einem politischen Prozess 1530 in Stuttgart verbrannt.

Literatur:

Bossert, G., Augustin Bader von Augsburg, in: Archiv für Reformationsgeschichte 10 (1913), 117-165, 209-241, 297-349

11 (1914), 19-64, 103-133, 176-199

Neue deutsche Biographie 1, 1953, 512

K. Deppermann, Täufergruppen in Augsburg und in Straßburg, in: Städtische Randgruppen und Minderheiten, 1986, 161-182

Walter Klaassen, Living at the end of the ages, 1992, 42-45

Gerhard Simon, Täufer aus Schwaben, Täufer in Schwaben. Eine süddeutsche Region im Schnittpunkt der Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts, in: Konfessionalisierung und Region, 1999, 139–159

Ernst Laubach, "... kain Obrigkait zu erkhennen und sich dem Turkhen anhengig zu machen ...". Zu einer Stigmatisierung der Täufer im 16. Jahrhundert, in: Zeitschrift für historische Forschung 34 (2007), 411-439

Anselm Schubert, Täufertum und Kabbalah. Augustin Bader und die Grenzen der radikalen Reformation, 2008.