Augsburger Druck- und Verlagshaus GmbH

(ADV; Aindlinger Straße 17)

Autoren: Dr. Paul Hoser, Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Das 1861 von Max Huttler gegründete Literarische Institut firmierte unter seinen Erben Adolf Haas (* 1844, † 1908; Chefredakteur) und Josef Grabherr (* 1840, † 1909; Geschäftsführer) seit 1888 als 'Literarisches Institut von Haas & Grabherr GmbH & Co.' und ab 1951 als 'Literarisches Institut Paul Haas & Cie. GmbH'; seit 1956 heutiger Name. Das in enger Nähe zum politischen Katholizismus (Zentrum, ab 1919 BVP) beheimatete Unternehmen gab mehrere Zeitungen und Zeitschriften heraus (u. a. Augsburger Postzeitung und Neue Augsburger Zeitung, N.A.Z.) und betrieb vor dem Zweiten Weltkrieg eine Volksbuchhandlung. 1936 wurden dem Firmenleiter Paul Haas (* 1876, † 1951) die Verleger rechte entzogen und die N.A.Z. in eine nationalsozialistische Auffangorganisation der vormals bürgerlichen Presse ('Vera') eingegliedert. Im Februar 1944 wurde das 1912 erbaute neugotische Firmengebäude am Schmiedberg zerstört. 1956 Bezug des neuen Druckhauses am Hafnerberg (heute: Johann-Michael-Sailer-Haus). 1963/70 Erwerb von 96,59 % (zuletzt 97,73 %) der Geschäftsanteile durch den St. Ulrich Verlag, einer 100-%igen Tochtergesellschaft der Diözese Augsburg. Um den Jahreswechsel 1979/80 Umzug an den heutigen Standort. Zum 1.1.1998 Übernahme sämtlicher Geschäftsanteile durch die Schoder Druck GmbH. Die ADV hat heute 215 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz (1997) von 63 Mio. DM.

Literatur:

Augsburger Druck- und Verlagshaus 1861-1986, 1986

Jürgen Hillesheim, Augsburger Verlage im 20. Jahrhundert, in: Augsburger Buchdruck und Verlagswesen, 1997, 1186 f.

Augsburger Buchdruck und Verlagswesen, 1997, 1313.