Stridbeck

Stecher und Verleger von Landkarten und Stadtansichten

Autor: Michael Ritter

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Der Hamburger Kaufmannssohn Johann Stridbeck d. Ä. (* vor 19.9.1641 Hamburg, † vor 28.7.1716 Augsburg) kam um 1659 nach Augsburg, wo er sich nach Einheirat in das Handelshaus Müller 1665 endgültig niederließ. Nach dem Bankrott seines Unternehmens 1682 und autodidaktischer Beschäftigung mit dem Kupferstich gründete er 1684 zusammen mit seinem Sohn Johann d. J. (* vor 28.3.1666 Augsburg, † vor 19.12.1714 Augsburg) eine Stecherwerkstatt mit Verlag. Die beiden schufen eine außerordentliche Fülle an Cartographica und Topographica. Sie waren die ersten bedeutenden Atlasverleger des deutschen Raumes. Ihr erfolgreichstes topographisches Werk war das ’Curiose Staats und Kriegs Theatrum’, eine Stichfolge zu aktuellen Kriegsereignissen, die in mehreren Auflagen erschien. Nach ihrem Tod erwarb Gabriel Bodenehr d. Ä. 1717 deren Kupferplatten, die er weiterverwendete, nachdem er den Namen Stridbeck daraus getilgt und dafür seinen eigenen eingesetzt hatte.

Literatur:

Josef Hugo Biller, Das Leben und Werk der Kupferstecher Johann Stridbeck Vater und Sohn, in: Johann Stridbeck, Theatrum der vornehmsten Kirchen, 1966, Textteil, 33-51.