Brecht

Walter, * 29.6.1900 Augsburg, † 27.9.1986 Darmstadt, Ingenieur

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 18.8.2009

  • Bruder von Bertold Brecht. Studium der Papier- und Zellstofftechnologie an der TH Darmstadt (1925 Dr.-Ing.). Nach einjährigem Studienaufenthalt in den USA 1926-1931 technischer Direktor der Haindl'schen Papierfabrik. 1931-1971 Ordinarius und Direktor des Instituts für Papierfabrikation an der TH Darmstadt, der ersten Lehr- und Forschungsstätte dieser Art in Deutschland (gegründet 1905). 1953 Gründung des Instituts für Druckmaschinen und Druckverfahren und 1956 der Forschungsstelle für Wasser und Abwasser an der TH Darmstadt. 1956/57 Rektor. Fand als Hochschullehrer (320 Diplomanden, 69 Promovenden) und Wissenschaftler (über 350 Veröffentlichungen, zahlreiche Patente) weltweite Anerkennung; erschloss grundlegendes Wissen über die Papiererzeugung, deren Weg hin zum wissenschaftlich fundierten Prozess er maßgeblich beeinflusste. Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit bildeten die Technologie des Holzschliffs, später diejenige des Altpapiers sowie Wasserhaushalt und Abwasserbehandlung in der Papierfabrikation (’Wasser, Abwasser und Abwasserreinigung’, 1980). Seit 1936 korrespondierendes Mitglied der Kgl.-Schwedischen Akademie für Ingenieur-Wissenschaften. 1974 korrespondierendes Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Universität Frankfurt. 1976 Stiftung der Walter-Brecht-Denkmünze durch den Verein Zellcheming. 1981 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (zahlreiche weitere Ehrungen 1936-1985).

Literatur:

Festschrift zum 85. Geburtstag von Prof. Dr.-Ing. Walter Brecht, 1985

Walter Brecht, Unser Leben in Augsburg, damals, 21985

Das Papier 39 (1985), 357 f.

40 (1986), 541-543, 627-635

Wochenblatt für Papierfabrikation 114 (1986), 807

Jürgen Schmid, Walter Brecht: Bruder des "Stückeschreibers" und Professor für Papiertechnologie, in: Brecht und Haindl, 2000, 233-244.