Heinrich

von Beringen, 14. Jahrhundert, Kanoniker

Autor: Dr. Elisabeth Wunderle

Stand/Quelle/Datum: 9.2.2011

  • Verfasste ein Schachbuch und wohl vier Gedichte. Wahrscheinlich identisch mit dem aus einem Rittergeschlecht stammenden Heinrich von Beringen, der 1323-1354 bezeugt ist und bis 1350 Kanoniker in Augsburg war. Sein über 10.000 Verse umfassendes Schachbuch ist eine deutsche Bearbeitung des lateinischen Schachbuchs des Dominikaners Jacobus de Cessolis (um 1300), eines im Spätmittelalter sehr beliebten Werks. Das Schachspiel und seine Figuren erfahren eine allegorische Auslegung; sie werden mit den verschiedenen Ständen und gesellschaftlichen Gruppen in Verbindung gebracht, deren gute und schlechte Eigenschaften jeweils an zahlreichen Beispielen veranschaulicht werden. Unter Heinrichs Namen sind außerdem eine Reimpaarrede und drei Liebesgedichte überliefert.

Literatur:

Das Schachgedicht Heinrichs von Beringen, 1883

Die kleineren Liederdichter des 14. und 15. Jahrhunderts 1, 1977, 365-370, 476

Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon 3, 21981, 695-699

Oliver Plessow, Mittelalterliche Schachzabelbücher zwischen Spielsymbolik und Wertevermittlung, 2007

Killy Literaturlexikon 5, 22009, 183.