Mechanische Feinweberei am Fichtelbach

Autoren: Prof. Dr. Mark Häberlein, Dr. Michaela Schmölz-Häberlein

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1846 erhielt der aus Gundelfingen stammende Garn-, Leinen- und Baumwollgroßhändler und Webereiverleger J. L. Paulin die Konzession für eine Weberei von Stoffen aller Art mit Handwebstühlen, die halbwollene Ware, besonders Musseline, herstellte. 1852 Umwandlung in eine AG mit einem Kapital von 150.000 Gulden. 1857 Erhöhung des Aktienkapitals auf 225.000 Gulden (1872: 660 Webstühle). Ende 1859 gründete Paulin eine neue Bleich- und Appreturanstalt. Mit 120.000 Gulden rief er die ’AG Kunstbleiche- und Appreturanstalt am Mühlbach’ ins Leben, die 1860 bestätigt wurde, jedoch nicht richtig in Gang kam. Die Fichtelbach-Weberei wurde 1932/37 in den Dierig-Konzern eingegliedert. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk wieder aufgebaut und mit der Mechanischen Weberei am Mühlbach, der Mechanischen Spinnerei am Senkelbach sowie der Baumwollspinnerei am Stadtbach und der Wertach-Spinnerei zu einer Spinnweberei mit 3200 Beschäftigten zusammengefasst.

Literatur:

Das Werk von fünf Generationen, 1955

Ilse Fischer, Industrialisierung, sozialer Konflikt und politische Willensbildung in der Stadtgemeinde, 1977, 26

Wolfgang Zorn, Handels- und Industriegeschichte Bayerisch-Schwabens 1648-1870, 1961, 154, 162, 164, 169

Claus-Peter Clasen, Textilherstellung in Augsburg in der Frühen Neuzeit 2, 1995, 427.