Mair

Paulus, * um 1540 Augsburg, † 1615/19 Augsburg, Bildhauer

Autor: Ulrich Kirstein

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Erste bildhauerische Ausbildung wohl bei seinem Vater, Paulus Erhart, einem Sohn/Stiefsohn des Gregor Erhart, der um 1550 den Namen seiner Mutter (Mair) annahm. 1564 Meisterrecht in Augsburg. Zu seinen Werken zählen der Grabstein für Sebastian Schertlin in der Burtenbacher Kirche und ein Holzmodell für die nicht ausgeführte Bronzeplatte des Grafen Heinrich von Württemberg. Mairs bekanntestes Werk in Augsburg dürfte der Flügelaltar in der Schneckenkapelle von St. Ulrich und Afra (1570) sein, welcher der ursprüngliche Hochaltar war. Der im Auftrag von Abt Jakob Köplin erstellte Altar imitiert den Stil des Baubeginns der gotischen Basilika, nicht den aktuellen Renaissancestil der durch die Reformationswirren hinausgezögerten Fertigstellung und stellt damit ein frü­hes Dokument einer ersten Neugotik dar. Schuf daneben Epitaphien, u. a. für Bischof Johann Eglof von Knöringen im Dom (1576), und einen Altarentwurf für St. Magdalena (1561).

Literatur:

Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler 10, 1914, 599, 24, 1930, 493

Welt im Umbruch 2, 1980, Nr. 511 f., 763.