Emminger

Autor: Franz Schreiber

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • 1) Erich Franz, * 25.6.1880 Eichstätt, † 30.8.1951 München, Jurist. 1906 Zulassung als Rechtsanwalt in Augsburg, später hier Amtsrichter. 1913-1918 Mitglied des Reichstages für die Zentrumspartei, 1920-1923 für die Bayerische Volkspartei. 1923/24 Reichsjustizminister (sogenannte Emminger-Verordnung zur Beschleunigung von Verfahren im Zivil- und Strafprozess). 1946-1949 Senatspräsident am Oberlandesgericht München.
  • 2) Eberhard (Friedrich Kurt), * 13.12.1907 Augsburg, † 10.6.1992 Augsburg, Arzt. Sohn von 1), besuchte 1917-1926 das Gymnasium bei St. Stephan. Medizinstudium in Berlin, München, Hamburg und Freiburg. 1932 Promotion in München. In der Folge Truppenarzt an verschiedenen Orten, 1938 am Pathologischen Institut der Universität Wien. Während des Kriegs Lazarettpathologe in Polen, Frankreich und Russland. 1942 Habilitation in Wien. 1947-1972 Chefarzt und Direktor des Pathologischen Instituts am Hauptkrankenhaus.
  • 3) Otmar (Erich Anton), * 2.3.1911 Augsburg, † 2.8.1986 Manila, Präsident der Deutschen Bundesbank. Sohn von 1), studierte u. a. in Edinburgh und London (Promotion). Anschließend tätig im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin. Kriegsdienst und Gefangenschaft. 1947-1949 im bayerischen Wirtschaftsministerium. Leitete seit 1950 die Volkswirtschaftliche Abteilung der Bank Deutscher Länder, seit 1953 Mitglied des Direktoriums der Deutschen Bundesbank, 1970-1977 Vizeprä­sident, 1978/79 Präsident der Deutschen Bundesbank. Großes Bundesverdienstkreuz, Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Literatur:

(1) Klaus Schönhoven, Die Bayerische Volkspartei 1924-1932, 1972

Bosls bayerische Biographie, 1983, 175

Thomas Vormbaum, Die Lex Emminger vom 4.1.1924, 1988.
(2) Eva Krug, Das Hauptkrankenhaus zu Augsburg, München TU Diss. 1975, 110-116

Augsburger Allgemeine, 11.6.1992.
(3) Augsburger Allgemeine, 4.8.1986

Otmar Emminger, D-Mark, Dollar, Währungskrisen, 1986.