Augsburger Liederbuch

Autor: Dr. Elisabeth Wunderle

Stand/Quelle/Datum: 8.2.2011

  • Sammlung von 97 Liedern mit ausschließlich weltlicher Thematik, die 1454 in Augsburg von einem Schreiber, der nur die Initialen seines Namens ('m.k.') angibt, geschrieben wurde. Sie befindet sich zusammen mit anderen kleineren Dichtungen (z. B. Minnereden, Schwänken, Rätseln, Sprüchen) und chronikalischen Aufzeichnungen (bis ungefähr 1478) in der Handschrift Cgm 379 der Bayerischen Staatsbibliothek München. Der Großteil der Lieder hat die Liebe zum Thema. Meist werden sehr einfache Formen verwendet, beliebt sind Rollenlieder. Nur wenige Autoren sind bekannt (Oswald von Wolkenstein, Muskatblüt, der Günzburger, der Harder, Hans Hesselloher, der Mönch von Salzburg); meist handelt es sich um anonymes Liedgut. Melodien sind nicht überliefert. Die Sammlung diente, wie ähnliche Sammelhandschriften der Zeit (Liederbuch der Clara Hätzler), der privaten Unterhaltung wohl in einem Patrizierhaushalt.

Literatur:

Ein Augsburger Liederbuch vom Jahre 1454, in: Alemannia 18 (1890), 97-134, 203-237

Klaus Jürgen Seidel, Der Cgm 379 der Bayerischen Staatsbibliothek und das „Augsburger Liederbuch“ von 1454, 1972

Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon 1, 21978, 521-523

Johannes Rettelbach, Lied und Liederbuch im spätmittelalterlichen Augsburg, in: Literarisches Leben in Augsburg während des 15. Jahrhunderts, 1995, 282-285

Albrecht Classen, Deutsche Liederbücher des 15. und 16. Jahrhunderts, 2001, 62-74

Killy Literaturlexikon 1, 22008, 253 f.